Klimazahl am Freitag
Zu Beginn der Covid-19-Pandemie haben alle Medien Hintergründe wie die Eigenschaften des exponentiellen Wachstums erklärt. Bei der Klimakrise fehlen mir diese Erläuterungen in der Presse. Mein kleiner Beitrag für diese große Lücke: Seit Anfang 2023 veröffentliche ich auf LinkedIn alle zwei bis vier Wochen die „Klimazahl am Freitag“. Mit Verzögerung erscheint sie auch hier.
In der heutigen Klimazahl am Freitag geht es um Leishmanien als Krankheitserreger, um Sandmücken als Vektoren und um Hunde als Wirte.
Was haben die Familie Mattschall aus dem Ahrtal und das indigene Volk der Kuna aus der Karibik gemeinsam? Beide sind Opfer von Überflutungen gewesen. Die einen haben ihre Heimat bereits verlassen, die anderen haben es noch vor sich.
Fridays for Future hat für heute zum bundesweiten Klimastreik aufgerufen, und ver.di bestreikt den öffentlichen Nahverkehr. Passend dazu werfe ich heute einen Blick auf den Verkehrssektor. Dort werden nicht nur die Emissionsziele verfehlt, sondern auch die nach dem Gesetz vorgeschriebenen Maßnahmen ignoriert.
Aktualisierung 15.03.2024: Heute hat das Umweltbundesamt die vorläufigen Emissionszahlen für 2023 veröffentlicht.
Insgesamt sind die Emissionen rückläufig, aber der Verkehrssektor bleibt das Sorgenkind. Hier gab es nur einen minimalen Rückgang der Emissionen, was eine noch größere Zielverfehlung als 2022 zur Folge hat.
Die tatsächlichen Emissionen liegen um 12 Mt oder 9 % über dem Zielwert. Erneut müsste die Bundesregierung tätig werden, erneut wird sie es nicht tun.
Die Grafik habe ich um den Wert für 2023 ergänzt.
Ein letztes Mal der Blick zum Tagebau Hambach. Im Beitrag vom 12. Januar habe ich im Nebensatz einfließen lassen, dass die Flutung des Tagebaus Probleme nach sich ziehen wird, bin aber nicht näher darauf eingegangen. Das möchte ich heute zumindest teilweise nachholen. Aber am Ende möchte ich das Wasser im Tagebau Hambach nur nutzen, um auf die Wasserbilanz ganz Deutschlands überzuleiten. Und die ist erschreckend unausgeglichen.
Wir fangen das Jahr damit an, womit wir im letzten Jahr aufgehört haben: Wir haben uns die gigantischen Ausmaße des Tagebaus Hambach angesehen. Das Loch soll nach dem Ende des Tagebaus geflutet werden. Stellt sich die Frage, ob diese gigantischen Ausmaße nicht auch einen Nutzen haben könnten.
Heute sehen wir uns den Tagebau Hambach im Rheinischen Braunkohlerevier an, dem größten Braunkohletagebau Europas. Und ansehen meine ich wörtlich: Heute zeige ich Fotos, obwohl die Landschaft dort überhaupt nicht fotogen ist. Und zwar großflächig.
Wie hoch ist eigentlich der Anteil Deutschlands an den Treibhausgasemissionen? Die vielfach genannten 2 % sind es jedenfalls nicht. Ob es mehr oder weniger ist, hängt davon ab, welchen Zeitraum wir betrachten.
Alles hängt mit allem zusammen: Heute geht es um eine Haftstrafe und wie sie mit FCKW, dem Ozonloch, dem Klimawandel und der Wissenschaft zusammenhängt.